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Man muß wissen, woher man kommt, wenn man wissen will, wer man ist. Wir sind nicht nur wir selber. Wir sind auch unsere Herkunft. In unsere Gegenwart sind die Wünsche, die Lebensbilder, die Lebenserwartungen der Menschen eingegangen, die vor uns gelebt haben. Sie aufzuspüren heißt, sich selber kennenlernen.

 

Fulbert Steffensky (*1933)

Wissenswertes zur Genealogie und oft gestellte Fragen (FAQs)

Wissenswertes

Was ist Genealogie eigentlich?
Das Wort Genealogie ist aus dem altgriechischen γεαλογία (genealogéo = Herkunftskunde) abgeleitet. Heute ist es als Oberbegriff für Ahnenforschung, Familien(geschichts)forschung, Nachkommen- und Stammforschung zu verstehen. Die Genealogie ist neben Archivkunde, Heraldik u.v.m. eine Historische Hilfswissenschaft und damit ein Teil der Geschichtswissenschaft. 
Primär befassen sich Historische Hilfswissenschaften mit schriftlichen Quellen, z.B. Urkunden, im Kontext der Geschichte.

Was macht ein Genealoge?
Genealogen ermitteln demzufolge verwandtschaftliche Beziehungen und stellen diese in Diagrammen und Listen dar.

Was ist der Unterschied zwischen Ahnenforschung und Familienforschung?
Die Ahnenforschung als Teil der Genealogie definiert sich über die Erforschung der biologischen Herkunft, also der Erforschung der direkten Vorfahrenlinie. Nach den biologischen Eltern folgen die Vor-Eltern und alle weiteren Vorfahren in direkter Linie.
Die Familienforschung, oder auch Familiengeschichtsforschung, ist der Teilbereich der Genealogie, der sich mehr auf das gesamte Umfeld einer Familie, also aller personenbezogenen Daten, z.B. die Erfassung der Paten, bezieht. Im Gegensatz zur Ahnenforschung richtet sich die Familienforschung mehr auf die Ergründung der Lebensumstände und -weisen.
Die Ergebnisse werden in einer Ahnentafel oder einer Ahnenliste präsentiert. Bei der Ahnentafel wird der Proband unten dargestellt, dessen Vorfahren.Eltern und alle weiteren Generationen seiner direkten Ahnen jeweils nach oben hin. Der älteste bekannte Ahn (Spitzenahn) steht also ganz oben im Diagramm. Der Proband erhält dabei die Kekule-Nummer 1.

Was versteht man unter Stammforschung?
Stammforschung ist die ausschließliche Erforschung der väterlichen Erbfolge, tradiltionell über den erbberechtigten ältesten Sohn. Mütter und deren Vorfahren sowie Geschwister und deren Familien bleiben unberücksichtigt.
Die Resultate dieser Forschung werden in Stammtafeln, der klassischen Darstellungsform der Genealogie, oder Stammlisten vorgestellt und beinhalten nur Daten von Trägern desselben Familiennamens. Bei der Stammtafel wird der Stammvater, die Stammmutter oder -eltern oben in der Tafel platziert. Nach unten folgen die weiteren Generationen.

Was ist Nachfahrenforschung?
Dies ist die Erforschung von Nachkommen eines Probanden, also dessen Kinder und deren Nachkommen. Die Ausgabeform sind Nachkommentafeln oder Nachkommenlisten
Der Proband wird dabei oben in der Tafel oder Liste (manchmal auch links) angezeigt, die Nachfahren, geordnet nach Generationen, darunter bzw. rechts davon.

Wie ist der Aufbau bei einem Stammbaum?
Ein Stammbaum ist die Darstellung von Nachfahren, einschließlich der jeweiligen Partner, ausgehende von einem Paar, das unten angezeigt wird (also in der Wurzel des Baumes).. Nach oben hin verzweigen sich die Linien ihrer Nachfahren (in die Verästelungen des Baumes). Der jüngste bekannte Nachfahre wird also ganz oben, in der Spitze des Baumes dargestellt.

Was sind Kekule-Nummern?
Dieses Ahnen-Nummerierungssystem wurde von Stephan Karl Kekule von Stradonitz (1863-1933) erstmals 1898 verwendet und später nach ihm benannt. 
Der Proband/die Probandin erhält dabei die Nummer 1. Die weitere Nummerierung folgt nach dem System, dass jeder Vater einer Person den doppelten Wert und die Mutter den doppelten Wert +1 erhält. Bei einem Probanden mit der Nummer 1 wird dem Vater die Nummer 2 und der Mutter die Nummer 3 zugewiesen. Die väterlichen Großeltern erhalten die Nummern 4 und 5, die mütterlichen die Nummern 6 und 7.

Was ist ein Ahnenimplex?
Ahnenimplex, oder auch Ahnenschwund, wird in der Genealogie die 2-fache oder auch mehrfache Abstammung einer Person von einem Ahnenpaar bezeichnet. Statt mit 2 Elternpaaren forscht man dann nur mit einem Elternpaar weiter, d.h. statt 4 Großeltern hat man nur 2. Es geht also mit der halben Anzahl der Vorfahren weiter.

Was ist Tintenfraß?
Als Tintenfraß bezeichnet man die Zersetzung des Papiers durch die verwendete Tinte beim Schreiben und die Ausbreitung der Tinte, was zu schwarz-braunen Flecken führt, die den Text überlagern und somit unleserlich machen. Die Tinte, die dies auslöst, ist eisenvitriolhaltig und wurde bis Mitte des 19. Jh. verwendet.

 

FAQs

Wie beginne ich mit der Familienforschung?
Am besten startet man, indem man nach Dokumenten oder Aufzeichnung sucht, die in der Familie noch vorhanden sind.
Dies sind z.B.:
- Geburts-, Heirats-, und Sterbeurkunden
- Stammbücher
- Ahnenpässe
- alte Stammbäume, falls bereits jemand früher Ahnenforschung betrieben hat
- Fotoalben
- Poesiealben
- alte Postkarten
etc.

Ergänzend ist es empfehlenswert noch lebende Verwandte zu fragen, z.B. Eltern, Großeltern oder Ur-Großeltern. Sie können noch "von früher" erzählen und wissen oft noch, wer Onkel Heinrich oder Großtante Anna waren und wer wen geheiratet hat etc. Diese Erzählungen können die in Dokumenten oder Einträgen gefundenen Daten von Personen bereichern. Am besten, man macht sich Notizen und überprüft das Erzählte im Zuge der Forschungen.

Um eine bessere Übersicht zu behalten, sollten die Unterlagen sortiert werden. Empfehlenswert ist nach Personen und darunter chronologisch zu ordnen. Namen und Daten kann man anfänglich in entsprechende "Vordrucke zur Erfassung genealogischer Daten" zu Papier bringen. Langfristig und mit anwachsendem Datenbestand, ist die Erfassung mittels einer Genealogie-Software oder eines online-Anbieters sinnvoll.

Was sind Sperrfristen?
Zu Beginn der Familienforschung wird man öfter mit den Sperrfristen oder Schutzfristen konfrontiert. Diese Fristen gelten für Standesamtsregister/Personenstandsregister, Kirchenbücher und personenbezogenes Archivgut, sind aber jeweils unterschiedlich festgelegt.
Für Personenstandsregister z.B. gelten Fortschreibungsfristen, nach deren Ende die Register dem zuständigen öffentlichen Archiven (z.B. Kreis- oder Stadtarchive) überlassen werden. Die Fristen sind:
Geburtenregister: 110 Jahre
Eheregister: 80 Jahre
Sterberegister: 30 Jahre

Was ist Kurrent und Fraktur und Sütterlin?
Die Fraktur war die meistverwendete Druckschrift von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1941, als sie durch die Nationalsozialisten verboten wurde.
Die auch unter 'alte deutsche Schrift' bekannte Kurrentschrift wurde vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein geschrieben. Eine Variante, die aus der Kurrentschrift resultierte, war die Sütterlinschrift. Diese wurde von Ludwig Sütterlin, einem Grafiker aus Berlin, erschaffen und war eine vereinfachte Form der Kurrentschrift.
Mit der Recherche über Kirchenbucheinträge ist es ratsam, die alten Schriften lesen zu können. Es gibt einige Hilfen online oder Schrifttabellen mit Buchstaben, mit denen man sich behelfen kann. Das Lesen Buchstabe für Buchstabe ist anfangs eine gute Methode, sich mit den alten Schriften vertraut zu machen. Alternativ biete ich an, Transkriptionen anzufertigen oder beim Erlernen der Schriften zu helfen. 

Transkription - was bedeutet das?
Vielfach wird im Zusammenhang mit dem Übertragen der alten Schriften das Wort 'Übersetzung' verwendet. Das ist aber nicht ganz richtig, denn die Einträge mit alten Schriften werden in der Genealogie buchstabengetreu übertragen. Der so übertragenen Text wird Transkript genannt, der Vorgang selbst ist dann die Transkription.



 

Wer kann mir bei meiner Forschung helfen oder einen Stammbaum erstellen?

Es gibt viele Angebote, günstig selbst zu forschen. Aber Familienforschung ist eine zeitintensive Beschäftigung. Vielleicht können Sie die alten Schriften nicht lesen und benötigen Hilfe dabei? Sie sind Nachfahre von Ausgewanderten und wissen nicht, woher Ihre Vorfahren stammten? 
Genealogen unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben, nach Ihren Ahnen zu forschen. Sie bestimmen Aufwand und Ziel der Recherche. 

Als Genealogin biete ich Ihnen Familien- und Ahnenforschung als Dienstleistung an. Die Angebote sind für verschiedene Preislagen ausgerichtet, damit für jeden finanziellen Rahmen etwas dabei ist. Auftragsstaffelungen über mehrere Wochen oder Monate sind möglich.

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